Dieser Text entstand als Beitrag für ein Zine der Gruppe Sichtbar und Selbstbestimmt und richtet sich an andere, die ähnliche Gruppen gründen wollen. Die Gruppe selbst beschäftigt sich politisch mit dem Thema sexualisierter Gewalt aus Betroffenen Perspektive.
Der Text thematisiert die Unsichtbarkeit sexualisierter Gewalt gegen Männer und die Bedeutung davon für das Thema sexualisierte Gewalt allgemein. Das Thema ist sehr komplex. Auf Grund des beschränkten Platzes im Zine habe ich weitestgehend auf Quellenangaben verzichtet. Es ist aber bereits ein Zine in Arbeit, das sich deutlich ausführlicher mit dem Thema beschäftigen wird. Im Text werden Formen sexualisierter Gewalt mehrfach benannt aber nicht beschrieben. Die Begriffe "sexualisierte Gewalt" und "Vergewaltigung" werden in unterschiedlicher Form sehr häufig verwendet.
macht betroffene Männer sichtbar!
Wenn es um sexualisierte Gewalt geht werden Männer als Betroffene regelmäßig ausgeblendet. Eine Gruppe die aber sehr wichtig für die Diskussion ist, wie ich finde. Klingt erstmal ganz schön wild? Ist es aber eigentlich gar nicht. Zum einen ist es nicht so mega eine ganze Gruppe Betroffener unsichtbar zu machen. Zum anderen ist es aber auch für den Kampf gegen sexualisierte Gewalt fatal, betroffenen Männern zu erklären, dass das was sie da erleben keine sexualisierte Gewalt sei. Ok, das zu erklären ist vielleicht ein wenig kompliziert, deshalb aber auch ein ganzer Text darüber. Aber erstmal der Reihe nach… (1)
Was war nochmal ein Vergewaltigungsmythos?
Rund um das Thema sexualisierte Gewalt existieren verschiedene meist medial geprägte Vorstellungen, was genau in diesen Bereich fällt und wie sowas aussieht. So genannte Vergewaltigungsmythen. Diese meist extrem eindimensionalen Bilder werden immer wieder reproduziert und prägen weite Bereiche der Gesellschaft zu dem Thema, bis hin zu Polizei und Gerichten. Vergewaltigungsmythen tragen unter anderem dazu bei, dass viele Betroffene unsichtbar gemacht werden. Sie schränken damit nicht nur den Zugang zu Unterstützung und Hilfe stark ein, sondern sind oft auch mit Stigmatisierung und Abwertung verbunden. Viele Betroffene brauchen durch die Unsichtbarkeit selbst oft Jahre, um zu verstehen, was genau da eigentlich mit ihnen passiert ist und um überhaupt auf den Gedanken zu kommen Hilfe zu suchen. Betroffene, die nicht in das Schema der üblichen Vergewaltigungsmythen passen, werden deutlich öfter in Frage gestellt, trauen sich weniger darüber zu sprechen, werden weniger ernst genommen. Sie werden oft einfach allein gelassen. Vergewaltigungsmythen sind häufig auch direkt mit existierenden Diskriminierungsmechanismen verknüpft. D.h., dass gerade Personen, die bereits von Diskriminierung betroffen sind, auch gleichzeitig häufiger unsichtbar sind, wenn sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind.
Mythos „Männer sind nicht betroffen“
Manche Vergewaltigungsmythen sind einfacher zu enttarnen als andere. Dass es doch meist nicht die Person ist, die nachts aus dem Gebüsch springt, sondern in knapp 70% der Fälle eine Person aus dem näheren Umfeld, ist inzwischen wenigstens halbwegs bekannt. Andere halten sich aber wesentlich hartnäckiger. Dazu gehört unter anderem das Bild, der eindeutigen Rollenverteilung, also dass nur Frauen die Betroffenen sind und Männer die Täter. Gelegentlich wird noch angemerkt, dass prinzipiell auch Männer betroffen sein können und Frauen Täterinnen. Das wird dann aber als Einzelfälle dargestellt und kommt in den Vergewaltigungsmythen gar nicht vor. So wird z.B. immer von „Tätern“ statt „Täter*innen“ gesprochen. Das macht komplett unsichtbar, dass es neben Männern auch viel zu viele andere Menschen gibt, die sexualisierte Gewalt ausüben und macht damit auch die komplette Diskussion darüber unmöglich.
Um Missverständnisse zu vermeiden: mir geht es hier nicht darum, Betroffene gegeneinander auszuspielen oder um Männerrechtskram. Gewalt und besonders auch sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist ein katastrophales Problem. Sexualisierte Gewalt gegen Männer ist aber auch ein großes Problem, was regelmäßig völlig unbeachtet bleibt und verschiedene Probleme mit sich bringt, die für alle fatal sind. Wenn es nicht nur Einzelfälle sind, wie viele Männer sind denn dann aber eigentlich betroffen? Spannende Frage, denn bei genauer Recherche stellt sich raus, dass es darauf nicht wirklich eine Antwort gibt. Es gibt nicht einmal eine halbwegs solide Schätzung, wie viele Männer tatsächlich von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Es existiert dazu seit Jahren einfach keine belastbare Forschung. Warum genau das so ist dreht sich etwas im Kreis. Vergewaltigungsmythen sagen, dass Männer keine sexualisierte Gewalt erleben. Also fragt auch niemand die Männer, ob sie welche erlebt haben oder wer die Täter*innen waren. Daher wissen wir auch gar nicht, wie viele Männer wirklich von sexualisierter Gewalt betroffen sind oder wie viele FLINTA* Täter*innen sind. An den meisten Stellen wird es aber gar nicht erst erwähnt oder so dargestellt, als sei das ja eigentlich völlig klar, dass das maximal Einzelfälle sind.
Das ganze Zusammenspiel, weswegen sexualisierte Gewalt gegen Männer weitestgehend unsichtbar bleibt ist aber wesentlich komplexer, als der immer wieder zitierte Mythos, Männer könnten nicht vergewaltigt werden, da sie ja eh immer Lust auf Sex haben oder sich wehren könnten. Sehr langsam nimmt sich die Forschung der ganzen Sache an und alle bisherigen Studien kommen zu dem Ergebnis, dass bei den Zahlen was Betroffenheit und Täter*innenschaft angeht die Geschlechterunterschiede doch deutlich geringer sind als bisher angenommen. Also wesentlich mehr Frauen Täterinnen sind und wesentlich mehr Männer betroffen. Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass wahrscheinlich mindestens ein Drittel der Betroffenen Männer sind. Bis hin zu einer Studie, die nahelegt, dass es überhaupt keinen Unterschied gibt und genauso viele Männer von sexualisierter Gewalt betroffen sind wie Frauen(2). Beim Thema Täter*innen liegen die Zahlen nach Geschlechtern nicht ganz so nah bei einander. Trotzdem ist eindeutig, dass mit Anteilen zwischen einem Sechstel bis einem Drittel, das Bild Frauen seien als Täterinnen nur Einzelfälle, nicht zur Realität passt.
Wie wird der Mythos aufrecht erhalten?
Wie kommt es also dazu? Zum einen gibt es das Problem aus Sicht der Betroffenen. Männer haben meist noch nicht mal ein Bewusstsein dafür selbst Betroffene sein zu können. Es ist in ihrer Wahrnehmung kein Teil der Realität, da sie in den Vergewaltigungsmythen nur als Täter vorkommen. Zur weiblichen Sozialisierung gehört, sexualisierte Gewalt permanent auf dem Schirm zu haben. Innerhalb von FLINTA* Gruppen ist das Thema mehr oder weniger regelmäßig auf dem Tisch und damit der Zugang zu Hilfe z.B. oft wesentlich einfacher. Das ist aber kein Teil männlicher Sozialisierung. Für Männer ist es einfach komplett undenkbar selbst betroffen zu sein, daher wird es in Männerräumen auch gar nicht besprochen. Sind Männer dann doch betroffen wird durch das stete wiederholen, Männer erlebten keine sexualisierte Gewalt, die Gewalt, die sie ja trotzdem erleben umgedeutet als „normale“ soziale Interaktion zwischen Menschen. Also werden sie die Frage nach sexualisierter Gewalt auch verneinen und bestätigen damit nur, was wir schon zu wissen glauben. Ungefragt geküsst, angefasst, zum Sex genötigt werden aber auch Männer. Und so lang Männer das nicht als sexualisierte Gewalt benennen können, werden Männer auch wesentlich weniger in entsprechenden Statistiken auftauchen. Das selbe Ergebnis liefert auch die Tatsache, dass sexualisierte Gewalt gegen Männer, wenn sie diese dann doch mal aussprechen, auch ganz aktiv unsichtbar gemacht wird. Benannte Gewalt wird oft umgedeutet und gegaslighted. Toxisch männliche Stereotype führen dann zu Äußerungen wie „Kannst dich doch freuen.“ „Hätte ich auch gern erlebt.“ und so weiter. Sätze, die so oder ähnlich nicht nur von den Kumpels kommen, sondern auch regelmäßig von Frauen. Aber sexualisierte Gewalt? Sowas passiert Männern einfach nicht, sie können sich ja wehren.
Das ist auch ein weiterer Vergewaltigungsmythos, der zur Unsichtbarkeit beiträgt. Situationen, die so gar nicht in die üblicherweise zitierten Bilder einer Vergewaltigung passen, kommen natürlich trotzdem vor. So kann es z.B. zu der Situation kommen, dass eine FLINTA* nur halb so viel wiegt wie der Mann und 30 cm kleiner ist und ihn trotzdem vergewaltigen kann. Ja, das ist möglich, wird dem Mann aber vermutlich erstmal niemand glauben. Eine solche Situation passt halt nicht in die Vorstellung, dass Vergewaltigung auch unbedingt etwas mit physischer Gewalt zu tun haben muss. Und dann natürlich noch das bereits bekannte Problem der toxischen Männlichkeit. Dass das aktuelle Bild von Männlichkeit oft auch eigentlich gar nicht zu lässt darüber zu sprechen, sich Hilfe zu suchen oder zur Polizei zu gehen.
Wie wird der Mythos noch aufrecht erhalten?
Dann gibt es noch die Täter*innen Seite. Standartmythos hier: wenn ein Mann sexualisierte Gewalt erlebt, dann auch durch einen anderen Mann, z.B. in religiösem Kontext oder im Knast. Beides gibt es prinzipiell, FLINTA* sind aber genauso Täter*innen und das nicht nur in Einzelfällen. An der Stelle sind sich die Studien bisher besonders uneinig. Als Täter*innen gegenüber Männern werden je nach Studien etwa 20% bis 50% Männer benannt und entsprechend etwa 50% bis 80% Frauen. Eigentlich auch gar nicht so verwunderlich, wenn man bedenkt, dass in einer Welt, die zu großen Teilen heterosexuell ist, es auch wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sexualisierte Gewalt gegenüber Männern zu großen Teilen von Frauen ausgeht. Das passt aber weder zu den Vergewaltigungsmythen und noch viel weniger zu dem sexistisch eindimensionalen Bild von Frauen. Frauen, dem „schwachen Geschlecht“. Frauen, denen es angeblich an Durchsetzungsvermögen mangelt, die so emotional und liebevoll sind. Dass diese „Liebe“ manchmal aber auch zu viel sein kann, ist ebenfalls schon länger bekannt. So ist z.B. das Thema nicht neu, dass die sexualisierte Gewalt durch Mütter wesentlich höher ist, als bisher diskutiert wird (übrigens auch gegenüber Töchtern). Nochmal höher ist sie durch alleinerziehende Mütter. Auch hierzu existiert immer noch keine wirklich belastbare Forschung, obwohl die These von Müttern als Täter*innen schon sehr alt ist. Warum? Meine These ist, dass daran gelegen ist das Bild der Frau als geborene Beschützerin zu erhalten. Das Patriarchat fußt unter Anderem auf der Behauptung, dass Frauen die besseren Versorgerinnen von Kindern sind. Das Ganze würde aber nicht mehr funktionieren, wenn Frauen realistisch als Täterinnen in Betracht gezogen werden würden. Frauen als sicherer Hafen für Kinder würden damit komplett in Frage gestellt werden. Daher tauchen sie in den Vergewaltigungsmythen nicht als Täterinnen auf.
Frauen wird es einfach nicht zugetraut sexualisierte Gewalt auszuüben. So ist es aber z.B. kein rein männliches Problem besoffen die Grenzen anderer Menschen zu ignorieren. Das schaffen auch FLINTA* ganz easy. Dass Frauen oft als Täterinnen nicht erkannt werden liegt auch zu großen Teilen daran, dass die von ihnen ausgeübte Gewalt meist nicht in die gängigen Vergewaltigungsmythen passen. Studien zeigen auch, dass die Art wie sie Gewalt ausüben sich häufig davon unterscheidet, wie Männer Gewalt ausüben. Natürlich gibt es die Situation mit dem Mann der nachts aus dem Gebüsch springt ja tatsächlich. Ich weiß aber von keinem Fall in dem eine Frau jemals ähnlich vor gegangen wäre. Die bekannten Fälle von Gewalt ausübenden Frauen sind meist wesentlich subtiler, finden fast ausschließlich im nahen Umfeld statt und werden dadurch wesentlich seltener erkannt.
Wenn aber FLINTA* in den Erzählungen über sexualisierte Gewalt gar nicht erst als Täter*innen vorkommen, kann sexualisierte Gewalt durch FLINTA* auch nicht als solche wahrgenommen werden. Das heißt, dass die von FLINTA* ausgeübte sexualisierte Gewalt von Männern nicht als solche erkannt werden kann. „Das kann ja keine sexualisierte Gewalt sein, da DER Täter eine FLINTA* ist. FLINTA* machen sowas nicht. Also war es auch keine sexualisierte Gewalt.“ Klingt vielleicht schräg. In einer Welt die FLINTA* ausschließlich als Betroffene darstellt wird es aber undenkbar, dass FLINTA* auch Täter*innen sein können. Also deuten betroffene Männer die Gewalt für sich um und nehmen sie als normale Realität hin.
Was macht das Ganze jetzt so „gefährlich“?
Das erste große Problem liegt auf der Hand. Eine große Gruppe Betroffener (möglicherweise sogar die Hälfte) wird konsequent unsichtbar gemacht und erhält damit nicht die Hilfe und Unterstützung, die sie eigentlich brauchen. Eine unmögliche Situation, gegen die wir ja eigentlich alle kämpfen wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass Betroffene unsichtbar zu machen auch eine Form von Gewalt darstellt.
Wirklich gefährlich wird es aber erst, bei der Feststellung, dass Männern damit ein extrem ambivalentes Bild davon vermittelt wird, was genau sexualisierte Gewalt ist. Was in Ordnung ist und was nicht. Wo Grenzen verlaufen und was übergriffig ist. Männern wird von Anfang an immer wieder erklärt, dass sie erlebte Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt, nicht als solche wahrnehmen dürfen. Dass sexualisierte Gewalt dann doch irgendwie in Ordnung ist. Männer erleben genauso übergriffige „Flirtversuche“ mit ungefragten Küssen, Griff an Hintern und in den Schritt von besoffenen FLINTA*. Männer werden genauso von FLINTA* zum Sex genötigt und vergewaltigt, gerade in Beziehungen. Wenn das aber nicht als Gewalt gelabelt wird/werden kann, wird es eben als „normales“ Verhalten unter Menschen abgespeichert.
Wenn Männer selbst regelmäßig fremde Hände von FLINTA* irgendwo haben und ihnen gesagt wird, das sei so ok, ist der Schritt auch nicht weit, dass sie dieses Verhalten selbst reproduzieren. Klar wird vermittelt, dass Grenzverletzung nicht cool sind. Konsens rulez … angeblich. Was sie erleben sagt ihnen aber das komplette Gegenteil. Wenn es ok ist, dass FLINTA* ungefragt ihre Hände irgendwo hin packen, dann wird das ja wohl auch ok sein, wenn Männer das auch machen. Das ist im Zweifel keine bewusste Entscheidung und hat auch nichts mit Trotz zu tun. Das ist einfach was Männer beim „Flirten“ von anderen FLINTA* lernen. Dass ungefragt die Grenze von anderen zu überschreiten, „ganz normales Flirtverhalten“ ist. Und das ist das Gefährliche.
Indem wir betroffene Männer aus unserem Kampf gegen sexualisierte Gewalt ausschließen, tragen wir dazu bei sexualisierte Gewalt gegen Männer unsichtbar zu machen. Damit tragen wir genauso dazu bei Männern zu vermitteln, dass sexualisierte Gewalt irgendwie doch in Ordnung ist und somit auch indirekt zur Gewalt gegen FLINTA*. Das klingt vielleicht erstmal nach Victimblaming. Natürlich sind Betroffene niemals selbst verantwortlich für das was ihnen passiert ist. Dass wir zur Gewalt beitragen ist aber die logische Konsequenz, wenn wir Männer als Betroffene und FLINTA* als Täter*innen unsichtbar machen.
Und jetzt?
Sexualisierte Gewalt durch Männer wird vermutlich so lange nicht wirklich besprechbar sein, wie sexualisierte Gewalt gegen Männer nicht besprechbar ist. Daher wäre es mega, Männer als Betroffene nicht durch irgendwelche wilden Formulierungen weiter unsichtbar zu machen. Männer müssen als Betroffene sprachlich ganz konkret mit einbezogen werden. Klar geht das völlig in Ordnung, wenn ihr euch in eurer Gruppe aus irgendwelchen Gründen nur mit sexualisierter Gewalt gegen FLINTA* beschäftigen wollt. Das ist überhaupt kein Problem. Dann begründet das aber bitte nicht mit Aussagen, die nahelegen Männer seien nicht auch betroffen. Das kann manchmal etwas tricky sein, da die korrekte Formulierung zu treffen. Z.B. ist es vermutlich sogar faktisch korrekt zu sagen „der überwiegende Teil der Betroffenen sind FLINTA*“. Die Aussage ist aber nicht hilfreich. Inhaltlich wird das wahrscheinlich stimmen, sagt aber gar nichts darüber aus, wie groß dieser „überwiegende Teil“ denn jetzt genau ist. Der „überwiegende Teil“ können 97% sein, aber genauso gut 51%. Macht einen riesen Unterschied, bleibt aber völlig intransparent. Die meisten werden im Kontext der existierenden Vergewaltigungsmythen dann aber eher an die 97% denken als an die 51%. Damit reproduziert eine so unspezifische Aussage nur die existierenden Vergewaltigungsmythen und das ganze Thema beginnt sich im Kreis zu drehen.
Daher meine Bitte: macht euch Gedanken über Formulierungen. Lieber etwas mehr, als zu wenig. Bezieht Männer explizit mit ein als Betroffene. Das ganze ist ein komplexes Thema, auf das es wohl keine einfache Antwort geben wird. Ich bin mir aber sicher, dass Männer als Betroffene sichtbarer zu machen, ein wichtiger Schritt hin zu weniger sexualisierter Gewalt generell ist!
Anmerkung
(1) Der Text ist leider sehr binär verfasst. Das hat im wesentlichen 2 Gründe. Zum einen geht es halt explizit um die Unsichtbarkeit von Männern als Betroffene und die Folgen davon. Zum anderen ist die komplette Forschung zum Thema vollständig binär. Es existiert praktisch null Forschung zum Thema, die tin* Personen mit einschließt. Daher kann ich mich an den meisten Stellen auch nur auf Frauen und Männer beziehen.
(2) "The Sexual Victimization of Men in America: New Data Challenge Old Assumptions" von Lara Stemple und Ilan H. Meyer, 2014
FranZine 06.24
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